Bedenkt man, dass es sich bei Aloha From Hell eigentlich um eine waschechte Schülerband handelt, liest sich ihre Bilanz durchaus beeindruckend. Nach ihrem Erfolg beim “BRAVO Bandnewcomer Contest“ im vergangenen Jahr wurden sie zudem mit dem Bayerischen Löwen 2008 ausgezeichnet, eine Ehre, die zuvor Bands wie Silbermond und Juli zuteil wurde und diesen als Sprungbrett in eine erfolgreiche Karriere diente. Sängerin Vivi (16), Moritz (18) und Andreas (21) Gitarre, sowie Maximilian (17) und Felix (15) an Bass und Schlagzeug dürfen sich also berechtigterweise Hoffnungen machen, zumal die positive Resonanz des Publikums für sich spricht. Nichts lässt auf ihrem Debütalbum No More Days To Waste darauf schließen, dass die Band eigentlich aus Aschaffenburg stammt, denn ihre Songtexte sind ausschließlich englischsprachig. Highlights sind –wie sollte es anders sein- die beiden höchst erfolgreichen Singleauskopplungen “Don’t Gimme That“ und “Walk Away.“ Vor allem letztgenannter Song ist besonders hervorzuheben, weil er ruhigere Töne anschlägt, als der Rest der Scheibe; eine Ballade die mit romantischen Pianoklängen und Gesang beginnt und sich allmählich mittels knackiger Drums und eingängiger Gitarrenriffs zum Ohrwurm steigert. “All I do is walk away“, -so stimmungsvoll wurde der Wunsch einfach nur im Boden zu versinken wohl selten vorgetragen. Auch der darauf folgende Song “Don’t Hurt Yourself“ gehört eher in die Kategorie der Midtempo-Nummern dieses Albums. Etwas härter, jedoch nicht weniger überzeugend zur Sache geht es in Stücken wie “No More Days To Waste“, “Hello Hello“ und der gelungenen Cover-Version von “Girls Just Wanna Have Fun.“ Wirklich erstaunlich! Sämtliche Bandmitglieder agieren, als hätten sie ihren Lebtag nichts anderes getan, als Musik zu machen. Behilflich waren Profis wie Alex Wende und René Rennefeld, die bereits Bands wie Die Prinzen und HBlockx betreuten. Untadelig produziert und aufgenommen in den Berliner Hansa Studios stellt No More Days To Waste zweifellos eine gelungene musikalische Visitenkarte für diese blutjunge Band dar, deren erklärtes Ziel es ist, sich im Musikbusiness zu etablieren und dort möglichst lange zu bleiben. Das Zeug dazu haben sie zweifellos, auch wenn nicht alle Stücke gleichermaßen auf Anhieb in ihrer Wirkung zünden. Unter dem Strich aber haben sich Aloha from Hell auf No More Days To Waste verdammt wacker geschlagen. Diese fünf Teenies, werden ihren musikalischen Weg konsequent weitergehen, auch wenn sie schon längst Twens sind.